Tongariro Alpine Crossing

Erfahrungsbericht zum Tongariro Alpine Crossing in Neuseeland

Im November 2011 hatte ich die Gelegenheit in Neuseeland einen unglaublich tollen Tag im Tongariro National Park zu verbringen. Aber erstmal von Anfang an, bevor es überhaupt losging.

Vorbereitung

Ich war mit ein paar Leuten unterwegs und wir haben in Turangi im Hostel übernachtet mit meinem Ziel das Tongariro Alpine Crossing zu wandern. Bei unserer Ankunft in Turangi haben wir direkt das dortige i-Site besucht um uns Informationen zur Wanderung zu beschaffen. Wir wurden auf das Wetter hingewiesen, dass besonders zu beachten gilt, wenn man die fast 20 Kilometer lange Wanderung machen möchte. Das Wetter für den nächsten Tag war einfach zu windig, dass die dortigen Transfer Shuttles gecancelt wurden. Da die Wanderung kein Rundweg ist, gibt es die Möglichkeit mit einem  Shuttle sich morgens zum Startpunkt bringen und abends abholen zu lassen. Für den darauffolgenden Tag war das Wetter in Ordnung, nicht perfekt, weil es in den frühen Morgenstunden noch leicht regnen sollte. Der Wind sollte an diesen Tag ebenfalls keine kleine Rolle spielen. Die Dame vom i-Site meinte zu mir, dass ich den Wetterbericht zwischen den Zeilen lesen sollte, da die Wetterbedingungen zum späteren Mittag deutlich besser werden sollten. In unserem Hostel gab es genügend Poster mit Werbung von den Shuttles die morgens früh um 6.30 und 7:30 Uhr starten. Nur die Dame vom Informationscenter konnte mir sagen, dass es auch noch die Möglichkeit gab, um 9:30 Uhr abgeholt zu werden. So entschied ich mich für diese späte Tour.

Bevor mich das Shuttle abgeholt hat, galt es zu frühstücken und den Rucksack zu packen. Ich liste meine Kleidungsstücke und Zubehör, was alles in meinem Rucksack zu finden war:

Ausrüstung (Kleidung)

  • T-Shirt
  • Kaputzenpullover
  • Fleecejacke
  • Softshelljacke
  • Fjällräven Karl Zip-Off G1000 Hose
  • Falke Trekking Socken
  • Jack Wolfskin All Terrain Halbstiefel
  • Schal
  • Mütze
  • Handschuhe
  • Sonnenbrille

Ausrüstung (Zubehör)

  • Deuter Futura 32
  • 3l Wasserblase (komplett gefüllt)
  • Spiegelreflexkamera Nikon D5000 (inkl. Objektive)
  • GoPro HD Hero
  • Smartphone
  • Essen
  • Regenausrüstung zum Überziehen

Die Wanderung

Gegen 10:30 Uhr erreichte das Shuttle den Startpunkt „Mangatepopo Car Park“ auf rund 1.100 m Höhe. Dort gibt es eine große Wanderkarte und weitere Wanderer die dort loslegen. Wer mit seinem eigenen Auto unterwegs ist, sollte sich vor Dieben in Acht nehmen, die gerade hier gerne den ein oder anderen Campervan ausrauben. Vom Startpunkt geht es sehr leicht los. Kaum eine Steigung wird man auf den ersten Kilometern spüren. Schon nach einem Kilometer erreicht man die erste von zwei Hütten, die Rückblick Richtung Mangatepopo Hut. Diese habe ich aber nicht besucht, da es dort keine Gastronomie oder ähnliches gibt. Man wandert weiter zwischen ein paar Gräsern her und überquert ein paar Wasserstellen und Bäche über Holzbrücken hinweg.

Ausblick von den Soda Springs

Bevor der steilere Anstieg kommt, kann man einen kleinen Schlenker ab vom Weg zu den Soda Springs machen. Es sind nur 300 Meter, die sich aber lohnen. An der Abzweigung gibt es noch zwei Bio-Toiletten, die letzten für die nächsten 12 km. Die Soda Springs befinden sich auf einer Höhe von rund 1.300 m.

Ausblick Soda Springs Richtung Aufstieg

Nun fing der steilere Anstieg bis auf rund 1.650 m an und es wurde kälter. Nun musste ich meine Mütze aus dem Rucksack holen und die Handschuhe habe ich mir ebenfalls schon in greifbare Nähe gelegt, da die Temperatur dank des Wind sich kälter angefühlt hat, als es eigentlich war. Die Stufen, die nun für den schnellen Höhenanstieg sorgten, haben es mir angenehmer gemacht. Die felsigen Anstiege kamen später noch, nachdem man durch eine sehr flache Ebene Richtung roter Krater ging. Vom Südkrater zum Roten Krater gibt es einen erneuten Anstieg von rund 250 m. Dort kann man auch noch der Abzweigung Richtung Mt. Ngauruhoe (2.287 m) folgen. Die Besteigung des bekannten Vulkans aus Herr der Ringe dauert aber zusätzliche 2-3 Stunden, die ich nicht eingelegt habe. Außerdem bin ich kein großer Herr der Ringe Fan 🙂 Der rote Krater ist der höchste Punkt auf 1.886 m beim Alpine Crossing. Bevor man aber die Spitze erreicht hat mich doch die ein oder andere Windböe erwischt und ich musste mich gut stabilisieren. Der Wind sollte bei der Wanderung gerade auf dem Kamm hoch zum Roten Krater nicht unterschätzt werden! Ein, vermutlich deutsches, Pärchen hat sich gerade bei diesem windigen Stück für den Rückweg entschieden, da sie es doch für zu gefährlich hielten, weiter zu wandern. Ihr Pech 🙂 Der Weg war nicht gerade sehr gut befestigt, weshalb sich hier das richtige Schuhwerk bezahlt gemacht hat. Durch die Vulkane ist der Boden sehr sandig und porös.

Kreuzung Soda Springs

Die Spitze ist erreicht und das Wetter ist nur besser geworden! Ich hatte eine super Aussicht über die vor mir liegende Ebene mit den Emerald Lakes und dem Te Wai-Whakaatao-te Rangihiroa (Blue Lake). Deshalb legte ich hier meine Mittagspause nach rund 3,5 Stunden ein. Durch das anfangs bewölkte Wetter war es an diesem Tag nicht so voll mit Wanderern und die schöne Landschaft konnte sich von seiner ganzen Pracht und Stille zeigen. An den Emerald Lakes angekommen musste ich ein paar Erinnerungsfotos machen lassen und ich muss sagen, dass die Person es drauf gehabt hat, mir ein solch super Erinnerungsbild mit auf den Weg zu geben!

Emerald Lakes

Weiter ging es durch die Ebene durch ein wenig Schnee weiter hoch zum Blue Lake, der ein unglaubliches Blau hat. Nachdem man dem blauen See den Rücken zugekehrt hat, geht es bergab. Nun folgt der Abstieg für die letzten 6 km. Auf dem Abstieg habe ich immerwieder eine Truppe von jungen deutschen Mädels überholt, die, wie ich finde, zum Teil sehr leichtsinnig gekleidet waren. Sie trugen Laufschuhe, Leggins und Jacke, hatten zum Teil noch nicht mals einen Rucksack dabei. Wenn ich mich zurückerinnere, was vom i-Site empfohlen wird, alles mitzunehmen, bin ich froh, dass das Wetter nur besser geworden ist. Der Weg wurde schmaler und war mit Holzplanken befestigt. Hier langsamere Leute zu überholen ist schon schwieriger als beim Aufstieg. Vom Blue Lake zur zweiten und letzten Hütte „Ketetahi Hut“ (auf rund 1.400 m) war es rund eine Stunde Fussmarsch. Auch dort habe ich mich nochmals ausgeruht, und ein paar Snacks gegessen. Um die Umwelt nicht zu belasten sollten alle Abfälle wieder mit heimgenommen werden. Es macht deutlich mehr Spass eine solche Wanderung zu machen, wenn man über Müll laufen muss. Ich kann die Wanderer nur loben, da sie, genau wie ich natürlich auch, nichts haben liegen lassen.

Tongariro Alpine Crossing: Ausblick beim Abstieg
Tongariro Alpine Crossing: Ausblick beim Abstieg

Von der letzten Hütte (übrigens auch Bio-Toiletten vorhanden) geht es weiter bergab. Vorbei an „rauchenden“ Kratern kommt die Grüngrenze immer näher. Das flache Gras wird irgendwann mannshoch und man wird überrascht, als man auf einmal in einen Wand hineinläuft. Diesen verlässt man auch erst wieder am Endpunkt der Wanderung, beim Ketetahi Carpark. Während man durch den Wald spaziert wird man zum Teil durch einen Bach begleitet, der Leben in die Ruhe bringt.

Mein Fazit

Es war so toll, dass es mein bestes Erlebnis in den über 5 Wochen meines Neuseeland Urlaubs war! Jedem dem ich von meinem Urlaub erzähle, schwärme ich diese Story und diese Bilder vor. Die Wanderung kann man ohne viel Übung meistern. Meine Empfehlung ist aber, man sollte sich gut ausrüsten, weil man das Wetter schlecht beeinflussen und schnell durch Regen oder heftigen Wind überrascht werden kann.

Bildergalerie

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