Um einen wunderbaren Blick auf den höchsten Berg Neusselands, den 3.724 m hohen Mt. Cook, bzw. Aoraki, zu erhaschen, kann man durch das Tal zum Gletschersee „Hooker Lake“ wandern, oder sich auf einen der umliegenden Berge begeben. Von oben hat man einen wahrlich besseren Blick, als von unten. Nicht, dass sich die einfache Wanderung zum Hooker Lake nicht lohnen würde, aber eine Bergwanderung ist doch etwas anspruchsvoller und das Resultat mit dem man belohnt werden kann, entschädigt jede Mühe.
Ich möchte Euch von unserer Wanderung des Sealy Tarns Track an einem September Tag erzählen, als es morgens noch geschneit hat, als wir aufstanden.
Der Schneefall hörte aber während des Vormittags auf und im Ort, Mt Cook Village, blieb eh nichts liegen. Also haben wir, ein anderer Backpacker und ich, uns gedacht, dann können wir auch ein bisschen wandern gehen und probieren diesen Track mit rund 2.200 Stufen aus. Das Dorf liegt auf 850 m über Null. Zum Sealy Tarns „Gipfel“ ging es auf 1.300 m.
Mit Winterklamotten ausgestattet, Trinken und Essen und natürlich Kamera ging es los. Meine Wenigkeit trug Wanderstiefel während der Kollege mit Trekkingschuhen unterwegs war.
Leichten Schrittes ging es zum Track und die Stufen aufwärts. Nach ein paar hundert Stufen bemerken wir auf einmal, dass der Weg leicht von Schnee bedeckt war. Mit weiteren Stufen wurde der Schnee dicker. Ein paar Spuren sahen wir im Schnee. Kurze Zeit später kam uns ein Pärchen entgegen, die nicht bis ganz oben gegangen sind, da es wohl noch mehr Schnee werden würde.
Für uns kein Grund um umzudrehen. Ganz im Gegenteil: Jetzt erst recht, auch wenn wir nicht wissen würden, wie tief der Schnee zwischenzeitlich werden wird.
Von den Stufen sah man in der Zwischenzeit nichts mehr. Aber wenigstens so ungefähr wo der Weg entlang führt. Ich durfte vorgehen, da ich die etwas dickeren Schuhe anhatte… Als Stütze diente der GoPro Selfie Stick, bzw. es ist ja ein Handstativ 🙂
Wir standen teilweise bis zum Oberschenkel tief im Schnee. Wir hatten aber das Ziel schon vor Augen, dass wir wussten, viel tiefer kann der Schnee nicht mehr werden.
Am Ziel angekommen, wurden wir von perfektem Wetter und einer wunderbaren Aussicht auf Aoraki belohnt.
Eine große Parkbank mit Tisch bieten genügend Platz für das Mittagessen.
Die angegebene Wanderzeit von ca. 3 Stunden für hin und zurück haben wir deutlich gesprengt. Aber wer ist schon so bekloppt und wandert durch so tiefen Schnee?
Naja, nach uns sind noch ca. vier Personen bis zu unserem Punkt gegangen, aber sie haben unsere Spuren genutzt. Den Vorteil hatten wir natürlich nicht 🙂
Eine Wanderung die sich auf jeden Fall gelohnt hat, ob mit Schnee, oder ohne.
Wer danach noch mehr braucht, kann sich zum KEA Point bewegen, der am Mueller Lake liegt. Natürlich hat man von hier keine so gute Aussicht auf Aoraki wie vom Sealy Tarns.
Und da wir mit der GoPro unterwegs waren, darf auch ein kurzes Video von der Wanderung nicht fehlen: